Die Liebe des Kaffees

Es war im Jahr 1593, als ein junger Sizilianer namens Marco auf einer Reise nach Konstantinopel an Bord eines venezianischen Handelsschiffs namens La Serenissima ankam. Er war auf der Suche nach Abenteuer und neuen Erfahrungen, die er in seiner Heimatstadt Palermo nicht finden konnte. Er hatte gehört, dass Konstantinopel die Hauptstadt des Osmanischen Reiches war, das sich über drei Kontinente erstreckte. Er hatte auch gehört, dass dort ein geheimnisvolles Getränk namens Kaffee serviert wurde, das die Sinne anregte und die Müdigkeit vertrieb.

Er fragte den Kapitän des Schiffes, Pietro Loredan, ob er ihm etwas über den Kaffee erzählen könnte. Loredan war ein erfahrener Seefahrer und Händler, der schon viele Male nach Konstantinopel gereist war. Er sagte Marco, dass der Kaffee aus den Bohnen eines tropischen Baumes namens Kaffeebaum gewonnen wurde, der in Arabien wuchs. Er sagte ihm auch, dass der Kaffee sehr beliebt war unter den Türken, die ihn in speziellen Kesseln namens Cezve kochten und in kleinen Tassen namens Fincan tranken.

 Marco war fasziniert von dem Getränk und wollte es unbedingt probieren. Er fragte Loredan, ob er ihm einige Kaffeebohnen besorgen könnte. Loredan sagte ihm, dass er einige Bohnen in seinem Lager hatte, die er von einem arabischen Händler gekauft hatte. Er sagte ihm auch, dass er ihm einen Cezve und einen Fincan leihen könnte, damit er den Kaffee selbst zubereiten könnte.

Marco bedankte sich bei Loredan und nahm die Bohnen, den Cezve und den Fincan mit sich. Er ging dann auf das Deck des Schiffes und suchte nach einem geeigneten Ort zum Kochen des Kaffees.

Er fand einen kleinen Kohleofen unter einem Zelt in der Nähe der Reling. Er dachte sich vor, dass es dort genug Wärme geben würde. Er legte einige Kohlen in den Ofen und zündete sie an. Dann nahm er einen Cezve und füllte ihn mit Wasser aus dem Wasserbehälter des Schiffes. Er setzte den Cezve auf den Ofen und wartete darauf, dass das Wasser kochte.

 Er nahm dann einige Bohnen aus seiner Tasche und zerdrückte sie mit einem Mörser und einem Stößel. Er gab das Kaffeepulver in den Cezve und rührte es um.

 Er wartete einige Minuten darauf, bis der Kaffee aufschäumte und einen Duft verströmte. Dann nahm er den Cezve vom Ofen und goss den Kaffee in den Fincan.

 Er probierte den Kaffee: Er schmeckte bitter und stark. Er probierte noch einen Schluck: Er schmeckte besser. Er probierte noch einen Schluck: Er war köstlich! Er fühlte sich wach und lebendig!

 Er nahm den Fincan in die Hand und ging zum Bug des Schiffes. Er wollte den Blick auf die Stadt genießen, die sich vor ihm ausbreitete.

 Er sah die goldenen Kuppeln der Moscheen, die silbernen Minarette, die sich in den Himmel erhoben, die bunten Basare, die voller Leben waren, die schmalen Gassen, die voller Geheimnisse waren, die blauen Gewässer des Bosporus, die voller Schiffe waren.

Er war überwältigt von der Schönheit und der Vielfalt der Stadt. Er dachte sich vor: Ich bin im Paradies!

Er bemerkte dann etwas anderes: Er bemerkte sie.

Sie stand auf der Brücke, die das europäische und das asiatische Ufer verband. Sie war eine junge Frau, die ein rotes Kleid und einen weißen Schleier trug. Sie hatte lange schwarze Haare und dunkle Augen. Sie hatte eine helle Haut und rote Lippen. Sie war die schönste Frau, die er je gesehen hatte.

Sie sah ihn auch. Sie sah ihn mit einem Lächeln an. Sie sah ihn mit Neugier an. Sie sah ihn mit Interesse an.

Marco fühlte sich zu ihr hingezogen. Er fühlte sich zu ihr verbunden. Er fühlte sich zu ihr verliebt.

Er dachte sich vor: Ich muss sie kennenlernen!

Er nahm seinen Fincan und sprang vom Schiff. Er schwamm zum Ufer und rannte zur Brücke. Er kam zu ihr und sagte: “Hallo, ich bin Marco. Ich komme aus Sizilien. Ich bin hier, um Kaffee zu trinken.”

Sie lachte und sagte: “Hallo, ich bin Leyla. Ich komme aus Konstantinopel. Ich bin hier, um dich zu sehen.”

Sie nahm seinen Fincan und trank einen Schluck. Sie sagte: “Das ist guter Kaffee. Wo hast du ihn her?”

Er sagte: “Ich habe ihn selbst gemacht. Ich habe die Bohnen von einem venezianischen Kapitän bekommen. Er hat sie von einem arabischen Händler gekauft. Er hat sie von einem Kaffeebaum gepflückt.”

Sie sagte: “Das ist eine lange Reise. Du musst sehr mutig sein.”

Er sagte: “Ich bin nicht mutig. Ich bin neugierig. Ich will alles sehen und alles lernen.”

Sie sagte: “Das ist eine gute Einstellung. Ich bin auch neugierig. Ich will alles hören und alles verstehen.”

Er sagte: “Das ist eine gute Einstellung. Ich bin auch neugierig. Ich will alles wissen und alles fühlen.”

Sie sagte: “Das ist eine gute Einstellung. Ich bin auch neugierig. Ich will alles teilen und alles geben.”

Er sagte: “Das ist eine gute Einstellung. Ich bin auch neugierig. Ich will alles sein und alles haben.”

Sie sagte: “Das ist eine gute Einstellung. Ich bin auch neugierig. Ich will dich.”

Er sagte: “Das ist eine gute Einstellung. Ich bin auch neugierig. Ich will dich auch.”

Sie küssten sich.

Sie verliebten sich.

Sie lebten glücklich.

Sie tranken Kaffee.

Sie waren die ersten Sizilianer, die Kaffee tranken.

Sie waren die ersten Europäer, die Kaffee rösteten.

Sie begannen eine ursprüngliche Tradition, die bis heute erhalten geblieben ist.

Sie waren die Liebe des Kaffees.

Und so verwundert es nicht, das bis heute die Sizilianer traditionell ohne die Verfeinerung in Laboren Ihren Kaffee rösten, kernig und stark oder mild und süss.

Probieren Sie und lassen Sie sich von den Verpackungen nicht täuschen. In so mancher Verpackung steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermutet.

 

Laßt Euch genauso verzaubern wie einst Leyla und Marco!

 Euer Sizilianer

Ende